Schrall Franz, vlg. Schlögger Franz

Schrall Franz wurde am 5. Oktober 1924 geboren und musste wie so viele seiner Jahrgangskollegen zur Wehrmacht einrücken.
Als er aus dem Weltkrieg zurückkehrte, hatte er seinen rechten Arm verloren, aber nicht seine Energie und lebensbejahende Einstellung. Er trat 1946 der TK-Mörtschach als Posaunist bei, der er bis 1992 angehörte.
Von 1958 bis 1973 bekleidete er das Amt des Kassiers und Schriftführers.

Als Briefträger hatten er und seine Kollegen aber auch die wichtige Funktion des Nachrichtenübermittlers. So wurden Proben- und Veranstaltungstermine beim täglichen Postgang mitgeteilt und für persönliche Einladungen waren die Briefträger willkommene „Adresskarteien“. Wenn es einmal unter den Musikern oder der Vereinsführung Kontroversen zu schlichten galt, war es der Franz, der in Sondierungsgesprächen die einzelnen Streitparteien kontaktierte, Kompromissvorschläge weitertransportierte und während der Woche „Friedensverhandlungen“ einleiten konnte, die ein versöhnliches Proben am nächsten Freitag wieder ermöglichte.

Viele Jungmusiker gingen durch seine Schule und die Kunst des Umlesens von Violin- in Bassschlüssel kann als legendär bezeichnet werden.
Als Harald Bastirsch, 1979, als junger Obmann und mit nur 4 Jahren Kapellenerfahrung die Kapelle übernahm, waren er und der unvergessene Zeiner Sepp die Triebfedern und Berater, die immer unterstützend im Hintergrund mit Rat und Tat zur Seite standen.
Nicht unerwähnt soll die Tatsache bleiben, dass der Franz mit fast 60 Jahren noch einmal für ein Jahr die Geschäfte des Kassiers führte und das in einer Zeit, in der sich das Finanzamt sehr für die Geschäftsgebahrungen der Vereine interessierte.

Durch die Vermittlung von Franz lernten wir dann einen Finanzbeamten kennen, der uns über die ärgsten Klippen der Vereinsbesteuerung hinweghalf und im darauffolgenden Jahr nach einigem Hin und Her eine Steueranrechnung von 6.000 Schilling für zu viel erlegte Steuer einbrachte.

Die Familie Schrall beherbergte in den 80er Jahren eine Vielzahl an Musikanten, und sie war neben der Familie Schrall, vlg Lindler, die erste Familie, die Jungmusikanten aus dem Burgenland unterbrachte, diese Verbindung auch weiterpflegte und so zu einem Stützpunkt einer Verbindung wurde, die heute noch besteht und durch die Jungmusikerwoche schon zu den Fixpunkten der Partnerschaft mit Donnerskirchen zählt.

Aber nicht nur bei der Arbeit, auch beim Feiern war der Franz immer ein Mittelpunkt der Kapelle und sein „ a Waßt, a Waßt“- wenn ihm etwas besonders gut gefiel oder verwunderte wird uns älteren Musikern wohl immer in Erinnerung bleiben.
Als Franz die Posaune 1992 aus der Hand legte, blieb er aber dennoch immer mit viel Engagement der Kapelle verbunden. Sei es beim Kinderfasching oder bei verschiedenen Veranstaltungen, der Franz stellte sich immer gerne als Kassier zur Verfügung und er freute sich mit uns über so manch gelungenes Fest.

Als er 2004 zu seinem 80sten Geburtstag darum bat, seinen Ehrentag nur noch im Kreise seiner Familie zu feiern, war dies für uns alle ein Zeichen seiner schweren Krankheit. Unter der aufopfernden Pflege seiner Familie schloss er dann am 9. Juni 2005 für immer seine Augen.
Das Begräbnis mit den vielen Teilnehmern von Vereinen, Grabrednern, die nochmals seine Verdienste würdigten und nicht zuletzt die große Zahl von Begräbnisteilnehmern aus nah und fern mögen der Familie ein Trost und letzte Anerkennung für die Arbeit eines Mannes sein, der jahrzehntelang die Geschicke mehrerer Vereine und der Öffentlichkeit mitgestaltete.