Schrall Franz vlg. Lindler Franz
Am 26.6.1932 wurde er in eine Musikantenfamilie geboren. Sein Vater spielte schon den Bass.
Auch sein älterer Bruder Georg erlernte schon in frühen Jahren den F-Bass und so war es naheliegend, dass auch Franz mit seinem Bruder mitübte.
Pepi als Dritter im Bunde, lernte Klarinette und auch Franz fühlte sich alsbald zu diesem Instrument hingezogen.
Erste musikantische Auftritte gab es schon 1946.
Wie es in der damaligen Zeit üblich war, spielten die Musikanten nicht nur bei einer Kapelle sondern halfen bei anderen Kapellen aus. So startete Franz seine Musikerkariere bei der TK Winklern als Bassist
1953 wurde er auch Kapellmeister und war bis 1963 Mitglied der Winklerner Musikkapelle. Als Schrall Hannes 1963 plötzlich verstarb, kam Franz zu den Mörtschachern und übernahm hier die Kapelle.
Unter seiner Kapellenführung kam es zu einer Kapellenverjüngung durch den Einbau von jungen, talentierten Musikantenkindern. Zeiner Richard, Auernig Alois , Franzl vom Schlögger Franz, und später seine eigenen drei Kinder, Elisabeth, Peter und Margit, sowie seine Neffen Erwin und Georg traten der Kapelle bei.
In den frühen 70er Jahren wurden wie aus alten Kassabüchern ersichtlich über 20 gebrauchte Instrumente angekauft und jungen, musikbegeisterten Jugendlichen zur Verfügung gestellt.
Leider wurde nur ein Bruchteil der Lernenden dann wirklich Mitglieder der Trachtenkapelle und ein Häuflein von fünf Aufrechten ist heute noch bei der Kapelle.
In seine Amtszeit fielen auch die großen Veranstaltungen auf der Festwiese. Für einen Vollerwerbslandwirt heute kaum mehr vorstellbar, rückte die Trachtenkapelle im Sommer vom Anfang Juli bis 15. August regelmäßig mit Unterstützung der Sänger, Tänzer und der Hauskapelle den- „Goaßern“- und später dem „Mölltaltrio“ jedes Wochenende zu einem Dämmerschoppen und einem Frühschoppen aus und jeder Verein feierte bei jedem bis in die frühen Morgenstunden.
Besonders die Tage der Blasmusik waren die Höhepunkte des Sommers und die Festwiese war bis zum letzten Platz gefüllt, wenn z. B. der Ortner Sepp mit seinen Mandern oder mit der Nogler Sophie (der „Jodelqueen“ aus Osttirol) die Konference beim Frühschoppen übernahmen.
Zu Ende seiner Amtszeit wurde auch die ersten Kontakte mit den Donnerskirchnern geknüpft und noch heute erinnern sich die Burgenländer an unsere ersten Treffen der Kapellen und der Jungmusikanten.
Als Franz Ende 1980 aus gesundheitlichen Gründen sein Amt in die Hände von Vizekapellmeister Zeiner Richard legte, konnte niemand ahnen, wie knapp Franz vor seinem Herzinfarkt gestanden war. Schon nach wenigen Monaten mussten wir ihn damals im Krankenhaus besuchen und konnten von ihm erfahren, dass er in seiner Lebens- und Arbeitsweise etwas zurückstecken werde; (ob ihm das ganz gelungen ist, mag ja angezweifelt werden.)
Trotz seines Ausscheidens blieb er jedoch immer mit der Kapelle verbunden und konnte im Vorjahr seine Ernennung zum Ehrenmitglied in Empfang nehmen.
Wir wünschen ihm noch viele gesunde Jahre im Kreise seiner Familie und hoffen noch auf einige nette Berichte aus der Gründerzeit unserer Kapelle.